13.LANGE MUSEUMSNACHT KOBLENZ

27 Häuser locken zur Langen Museumsnacht

 

Das Spektrum ist an Breite wohl kaum zu übertreffen – In diesem Jahr ist sogar eine Kutschfahrt im Eintritt inklusive

 

Von unserem Kulturchef Claus Ambrosius

 

Koblenz. Selbstversuch: Auf wie viele Museen und Galerien in Ko-blenz kommen Sie, wenn Sie sie im Kopf durchgehen? Nun gut, Sie ahnen es sicher – schließlich steht die 27 groß über diesem Artikel geschrieben. Und das sind längst nicht alle Institutionen in der Stadt, sondern nur diejenigen, die bei der 13. Langen Nacht der Museen am 7. September teilnehmen.

Unmöglich, sie alle über einen Kamm zu scheren – so wird auf ein Motto etwa wie zum Kultursommer der Landes zum Glück ganz verzichtet, denn hier ist wirklich Vielfalt in jeder Beziehung erstes Gebot. Und auch bei der öffentlichen Präsentation setzt Silke Raß von der Koblenz-Touristik, die für die Organisation zuständig ist, nur eine Parole fest: Pro Teilnehmer bitte nur zwei Minuten – auch, wenn jeder über sein Museum, seine Galerie, sein Atelier sicherlich stundenlang voller Eifer erzählen könnte und dies vielleicht auch wollte.

 

Was folgt, ist eine der charmantesten Pressekonferenzen, die Koblenz über das Jahr so zu bieten hat: Wo macht man sonst schon den Bogen über Cocktails zum Selbermixen (natürlich nur Teil des Rahmenprogramms in der Werkstatt von Eva Maria Enders) über die Sonderausstellung „Schnellboote“ (Wehrtechnische Studiensammlung) über Seniorentheater (Großthema Inklusion in der Galerie Krüger) bis zu mächtig viel Dampf auf einer alten Lok (im DB Museum)? Das lässt sich ja in zwei Minuten nicht einmal anreißen, und so versuchen das die Vertreter der großen Häuser auch gar nicht. Sie haben aber auch viel zu bieten: Das Mittelrhein Museum etwa, jüngst verjüngt, neu präsentiert und frisch umgezogen ins Forum Confluentes, bietet nicht nur eine Freiluftkunstwerkstatt und alle möglichen Führungen durch die neuen Räume, sondern auch einen echten Höhepunkt. Ensemblemitglieder des Theaters Koblenz wirken als lebende Audio-Führungen oder „Human Audio Guides“ – das hat Kultpotenzial.

Eine Art Gegenprogramm hierzu bietet – man könnte das nicht besser inszenieren – die Galerie Sehr gemeinsam mit dem Atelier Farbform (Hofstraße 268): Hier ist eben die blitzsaubere neue Mitte der Stadt, das Forum Confluentes, Thema der Ausstellung. Das Publikum darf sich an Gipsmodellen des Forums „abarbeiten“ – und auch aus Eis geformten „Confluentchen“ wird es wohl eher an den Kragen gehen bei dieser Aktion.

Die lange Nacht der Museen ist seit Jahren ein Publikumsknüller: kein Wunder, ist beim Eintritt von gerade einmal 10 Euro (auch im Vorverkauf zu erwerben, das Ticket wird dann gegen ein Bändchen eingetauscht) die ganze Bandbreite des Koblenzer Kunst- und Museumsschaffens zu erleben. Und das wird den Besuchern am 7. September zwischen 19 Uhr und 1 Uhr nachts so bequem wie möglich gemacht:

Gleich zwei Busshuttledienste verkehren von 18.30 bis 1.30 Uhr, aufgeteilt nach Rheinseiten. Treffpunkt ist die Busstation gegenüber dem Forum Confluentes. Auch die Rheinfähre zwischen dem Pegelhaus und Ehrenbreistein steht den Besuchern zur Verfügung – sie fährt pausenlos nach Bedarf. Die Seilbahn ist im Ticketpreis leider nicht inklusive, dafür ist der Schrägaufzug für alle Bändchenträger nutzbar. Sein Vorteil: Er fährt direkt vor das Landesmuseum, das mit allerlei Aktionen an der Langen Museumsnacht beteiligt ist.

Ganz neu und ebenfalls inklusive: Zwischen 19.30 und 22.30 Uhr kann man sich zwischen Forum und dem Ludwig Museum wie zur Zeit der Rheinromantik kutschieren lassen. Da dürfte die Nachfrage wohl rasch das Angebot übersteigen. Auch in diesem Jahr kann man Preise beim Art-Caching gewinnen – es ist erneut recht einfach ausgefallen, aber die Veranstalter feilen bereits an komplizierteren Varianten der satellitengestützten Schnitzeljagd.

 

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