KM570 blickt auf 15 Jahre zurück

Kunstverein Ausstellung im Bopparder Museum

Boppard. Unter dem Titel „Stadt-Land-Fluss“ feiert der Kunstverein Mittelrhein (KM570) seinen 15. Geburtstag mit einer Ausstellung im Museum Boppard.

Ausgewählte Werke werden vom 22. September bis 28. Oktober während der üblichen Öffnungszeiten zu sehen sein.

Seit der Gründung 2003 steht Uli Hoffelder dem Verein vor. Hoffelder stellt „die Kunst“ nicht gleich auf ein Podest, das sie dann künstlich überhöht. Vielleicht auch, weil er sich seit mehr als 30 Jahren mit jungen Künstlern und deren Kunst beschäftigt und seit 25 Jahren mit einer Künstlerin verheiratet ist. Kunst ist für ihn Alltag und im Kunstverein kommt ihm auch noch zugute, dass man nicht als Bildungsbürger pflichtschuldig hingeht, sondern als Interessierter, der in lockerer Atmosphäre immer wieder auf Neues stößt.

Locker bleiben, ohne vom Eigentlichen, der Kunst, abzulenken – so schildert Hoffelder das Wirken von KM570: „Im Kunstverein Mittelrhein müssen oder können natürlich nur kleine Brötchen gebacken werden. Wir haben keinen Mäzen und keinen Groß-Sponsor, alles muss solide erarbeitet werden, ehrenamtlich natürlich und immer wieder neu“, erläutert der Vorsitzende.

Der Name KM570 konstituiert sich sowohl aus dem Bopparder (Rhein)-Kilometer 570, als auch aus der Kurzform des Kunstvereins Mittelrhein. Neben Boppard, wo der Verein bis 2009 in der Neo-Renaissance-Villa Belgrano seinen Sitz hatte, stehen Gebäude in Spay (Alte Kirche), Boppard (Kreuzgang, Kloster Sabelsberg), Ehrenbreitstein (Kapuzinerkloster, Ravelin und Felsentunnel der Festung) und Koblenz (Haus Metternich, evangelische Kirche Pfaffendorf, Räume der Galerie Steinacker) als Ausstellungsorte zur Verfügung.

Die Aktivitäten des Kunstvereins beschränken sich aber nicht nur auf Ausstellungen der eigenen Mitglieder, vielmehr ist er bemüht, ein vielfältiges und abwechslungsreiches Programm zu erstellen und interessante Positionen zeitgenössischer Kunst aus der Region und darüber hinaus zu präsentieren.

Hoffelder betont, dass man immer von Neuem an einem Konzept arbeitet, das die einzelne Ausstellung in den Rahmen einer Ausstellungsreihe einbettet, mit einem Thema oder Motto überschrieben ist und sich im gewählten jeweiligen Spannungsfeld bewegt. Eben dies tut auch das besagte Geburtstagsmotto „Stadt-Land-Fluss“.

Die ausstellenden Künstler haben sich zum Ziel gesetzt, durch ihre Kunst den Blick des Betrachters so zu verschieben, dass das vermeintlich Selbstverständliche ins Auge sticht.

RZ Frühausgabe vom Samstag, 22. September 2018

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